Montag, 10. Mai 2010

Das HEFT in Fanzine-Ausstellung:



THANKS FOR SHARING!

D21 Kunstraum Leipzig

Dauer: 8. bis 30. Mai 2010

Demmeringstraße 21, 04177 Leipzig

Öffnungszeiten: Do–So von 13-19 Uhr

Eröffnung: 7. Mai 2010, 19 Uhr,
mit Performance der
Ladies of the Press*

Symposium: 8. Mai 2010, ab 13 Uhr

Der D21 Kunstraum widmet sich in einer Ausstellung im Mai 2010 dem Phänomen der Art Zines – Künstlerpublikationen im Magazinformat, die in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen entweder gedruckt oder als Onlineversion im Netz erscheinen. So unterschiedlich wie ihre Macher sind auch Inhalte und Gestaltungsansätze. Häufig werden für eine Ausgabe eigene oder gefundene Fotos, Zeichnungen und Texte neu zusammengefügt. Schwarz/weiß – in Farbe, geheftet – gebunden, schnell kopiert oder in mühevoller Handarbeit – die Hefte sind Kunst. Und Kult.

In ihrer improvisiert wirkenden Ästhetik erinnern viele Zines an die Do-It-Yourself-Bewegung der 70er Jahre, als sich vor allem in England und den USA die Alternativbewegung des Punk formiert hat: Die Fanzines dieser Zeit brachten Themen zur Sprache, die in den Mainstream-Medien keine oder nur unzureichend Berücksichtigung fanden. Die Hefte wurden selbstorganisiert verteilt und konnten durch die neue Kopiertechnik erstmals einfach und günstig in großer Zahl vervielfältigt werden.

Diese Idee der unabhängigen Untergrundpublikationen aufgreifend, produzieren zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler weltweit heute wieder verstärkt Zines. Online-Shops und E-Galleries haben den Zugriff auf Publikationen weltweit erleichtert, Verbreitungswege und Kommunikationskanäle sind angesichts neuer technischer Möglichkeiten im Wandel, doch kann sich die Druckversion angesichts zunehmender Digitalisierung noch behaupten? Welchen Reiz hat das gedruckte Heft? Mehr als 300 Ausgaben aus 24 Ländern, die uns im Rahmen eines Open Call zugesandt wurden, sind von 8. – 30. Mai 2010 in den Galerieräumen des D21 Kunstraums zu sehen.

Die Konzeption der Ausstellungsgestaltung erfolgte durch Sandy Hofmann, Ina Kwon, Franziska Leiste und Henrik Rossbander aus der Klasse für System-Design von Prof. Oliver Klimpel, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Kuratiert von Regine Ehleiter.



Sonntag, 9. Mai 2010

MUNICH CENTRAL/mitra wakil/verena seibt

Auch dieses Jahr verlassen die Münchner Kammerspiele zum Ende der Spielzeit das Theatergebäude und wenden sich der urbanen Realität Münchens zu: MUNICH CENTRAL feiert im Juni 2010 das südliche Bahnhofsviertel als eigentliches Zentrum der Stadt. Hier suchen Künstler, Journalisten und Wissenschaftler zusammen mit Akteuren des Viertels die ideale urbane Gesellschaft: verschieden in Herkunft, Status, Kultur und Religion, aber respektvoll und solidarisch im Bemühen um ihre Nachbarschaft. Utopien werden entwickelt, wo öffentlicher Ordnungswille, Bauwut und Gentrifizierung den lebendigen großstädtischen Raum unterdrücken und zerstören. 

In enger Zusammenarbeit mit den Bewohnern und den Menschen, deren Lebenswege durch das Viertel führ(t)en, werden vier theatrale Projekte entstehen: 

- Munich Central Eröffnungsfeier: 04.06.
- 24h - Stadterkundungen von Gregorian / Zils: ab 05.06.
- Gleis 11 - Theaterprojekt von Christine Umpfenbach: Premiere 06.06.
- Name sei! - Theaterprojekt von Martin Clausen: Premiere 07.06.
- Eleni delidimitrou tsakmaki - Lesenacht: 08.06.
- Rhytm Police - Konzert: 11.06.
- Gitanes Blondes - Konzert: 12.06.
- Rettet die Vögel - Theaterprojekt von Bülent Kullukcu: Premiere 14.06.
- Eminönü/Ludwigsvorstadt - Vortrag von Orhan Esen: 16.06.
- Munich Central 2018 - Diskussion: 17.06.
- Polnische Cousinen - Theaterprojekt von Sylvia Sobottka: Premiere 18.06.
- Respect us! Ebo/Sharmony got Harmony - Konzert: 18.06.
- Munich Freedom Hothouse Band - Konzert: 20.06.
- Die Übergabe - Abschlussfest: 25.06.

Für diese Projekte werden im Juni direkt im Viertel temporäre Spielstätten installiert: In Geschäften, die ausgedient haben, verlassenen Spielhöllen oder ehemaligen Produktionsstätten. Bereits ab März dient der ehemalige Supermarkt CAN TICARET in der Goethestraße 30 als Forschungsstation. Ziel ist es, das Viertel neu zu kartographieren. Wo und wie schreiben sich Migration, Arbeit und persönliche Geschichten in den Stadtraum ein? Welche Orte entstehen, welche Orte verschwinden? Wer wohnt im Viertel? Wer ist auf der Durchreise? Wo kreuzen sich Wanderungsströme? Wir möchten Routen bündeln, neue Vernetzungen herstellen und so Begegnungen ermöglichen - vor allem mit den Menschen, die in diesem Transitraum Wurzeln geschlagen haben. Ein Atlas entsteht, der ein vielschichtiges Bild von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft des Viertels zeichnet.