Sonntag, 9. Mai 2010

MUNICH CENTRAL/mitra wakil/verena seibt

Auch dieses Jahr verlassen die Münchner Kammerspiele zum Ende der Spielzeit das Theatergebäude und wenden sich der urbanen Realität Münchens zu: MUNICH CENTRAL feiert im Juni 2010 das südliche Bahnhofsviertel als eigentliches Zentrum der Stadt. Hier suchen Künstler, Journalisten und Wissenschaftler zusammen mit Akteuren des Viertels die ideale urbane Gesellschaft: verschieden in Herkunft, Status, Kultur und Religion, aber respektvoll und solidarisch im Bemühen um ihre Nachbarschaft. Utopien werden entwickelt, wo öffentlicher Ordnungswille, Bauwut und Gentrifizierung den lebendigen großstädtischen Raum unterdrücken und zerstören. 

In enger Zusammenarbeit mit den Bewohnern und den Menschen, deren Lebenswege durch das Viertel führ(t)en, werden vier theatrale Projekte entstehen: 

- Munich Central Eröffnungsfeier: 04.06.
- 24h - Stadterkundungen von Gregorian / Zils: ab 05.06.
- Gleis 11 - Theaterprojekt von Christine Umpfenbach: Premiere 06.06.
- Name sei! - Theaterprojekt von Martin Clausen: Premiere 07.06.
- Eleni delidimitrou tsakmaki - Lesenacht: 08.06.
- Rhytm Police - Konzert: 11.06.
- Gitanes Blondes - Konzert: 12.06.
- Rettet die Vögel - Theaterprojekt von Bülent Kullukcu: Premiere 14.06.
- Eminönü/Ludwigsvorstadt - Vortrag von Orhan Esen: 16.06.
- Munich Central 2018 - Diskussion: 17.06.
- Polnische Cousinen - Theaterprojekt von Sylvia Sobottka: Premiere 18.06.
- Respect us! Ebo/Sharmony got Harmony - Konzert: 18.06.
- Munich Freedom Hothouse Band - Konzert: 20.06.
- Die Übergabe - Abschlussfest: 25.06.

Für diese Projekte werden im Juni direkt im Viertel temporäre Spielstätten installiert: In Geschäften, die ausgedient haben, verlassenen Spielhöllen oder ehemaligen Produktionsstätten. Bereits ab März dient der ehemalige Supermarkt CAN TICARET in der Goethestraße 30 als Forschungsstation. Ziel ist es, das Viertel neu zu kartographieren. Wo und wie schreiben sich Migration, Arbeit und persönliche Geschichten in den Stadtraum ein? Welche Orte entstehen, welche Orte verschwinden? Wer wohnt im Viertel? Wer ist auf der Durchreise? Wo kreuzen sich Wanderungsströme? Wir möchten Routen bündeln, neue Vernetzungen herstellen und so Begegnungen ermöglichen - vor allem mit den Menschen, die in diesem Transitraum Wurzeln geschlagen haben. Ein Atlas entsteht, der ein vielschichtiges Bild von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft des Viertels zeichnet.

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